Liebe auf den ersten Blick
Im Juni durfte ich ein paar wunderschöne Tage in Ostfriesland verbringen. Unter dem Motto „100 Jahre Inselliebe“ machte sich ein kleiner erlesener und harmonischer Trupp Journalisten und Blogger auf, um der Insel Norderney die Ehre zu erweisen, die es verdient hat.
Auf Einladung der PR-Agentur „Die Schneiderei“ Berlin und den Inhabern der Brune & Company Marc und Jens Brune wurden abwechslungsreiche Tage zu Lande, zu Wasser und in der Luft verbracht.
Als Interior-Expertin werde ich euch bei meinem kleinen Rückblick aber nicht nur auf eine kleine Rundreise mitnehmen, sondern meinen Fokus auch immer wieder auf das Thema Einrichtung lenken.
Sofern ihr schon einmal auf der Insel gewesen seid: es gibt sicher den einen oder anderen Grund, warum ihr einen erneuten (oder eben ersten) Besuch auf der Insel in Erwägung ziehen solltet!
Außerdem erfahrt ihr, wie und warum ich einen weiteren persönlichen Schritt in Richtung Angstbewältigung gegangen bin: lest selbst!
Viel Freude!
Kleines Reisetagebuch – Anreisetag
Nach einer (man kann es kaum glauben) entspannten und pünktlichen Anreise mit dem Zug zur Endhaltestelle Norddeich Mole geht es bei bestem Wetter auf die Fähre. Während der ca. 50minütigen Überfahrt mit der Frisia nach Norderney stellen sich beim Einatmen der frischen klaren Meeresluft die ersten Glücksgefühle ein. Ich übertreibe … nicht !
Weiter geht es mit der (Bus) Linie 1 (die Busse stehen direkt am Fähranleger) in Richtung Hotel. Nächste Glücksgefühle beim Anblick der Inselloft-Fassaden: vier historische Häuser aus der Wende zum 20.Jahrhundert wurden mit viel Liebe zum Detail (so wie wir Wohnsinnigen es mögen) saniert und modernisiert. Mein Herz hüpft vor Freude als ich die Veranda erblicke, die alle vier Häuser miteinander verbindet und Zugang bietet zu: einer eigenen Bäckerei, einem feinen Deli, einem SPA, einem coolen Gym, dem Restaurant „Esszimmer“ und einem eigenen Design-Shop.
Bevor ich voller Vorfreude aufs Zimmer gehe, hole ich meinen Schlüssel an der Rezeption.
Ein etwas andere Empfang
Der Begriff Rezeption ist hier fehl am Platz. Denn auch am Empfang ist alles einfach anders – anders schön! Ein XXL- weiß-getünchter Holztisch steht mitten in einem lichtdurchfluteten Raum, im Schaufenster hängen Bilder der einzelnen Loft-Zimmer – alles wirkt eher wie bei einem hippen Immobilienmakler. Nicht umsonst tummelt sich hier eine Menge Laufkundschaft, um sich für den nächsten Norderney-Urlaub inspirieren und von der lieben Mitarbeiterin „am Empfang“ beraten zu lassen. Auch möglich: sich spontan Eines der zauberhaften Zimmer live ansehen (natürlich nur, wenn unbewohnt;-)) Wo gibt’s denn sowas?
Interior – Highlights soweit das Auge reicht
Ich betrete den Hausflur, falle schon hier um bei den sorgfältig ausgesuchten Details wie Wandfarbe (ein warmes in allen Häusern durchgängiges Farbkonzept) und der Garderobe: bunte Muuto-Dots (Garderobenhaken der Firma Muuto) wurden nicht einfach in die Wand gebohrt. Dazwischen hat man eine dicke Filzunterlage befestigt. Absolut besonders und praktisch zugleich.
So besonders wie der Schlüsselanhänger (ja ihr lest richtig, selbst DER ist traumschön), den eine Mitarbeiterin aus dem Design-Store 1837 selbst anfertigt. Psst: könnt ihr dort in unterschiedlichen Farben und Ausfertigungen käuflich erwerben! Ratet, wer einen mitgenommen hat;-)
DAS Wohnzimmer – absoluter USP
Eigentlich wollte ich direkt hoch, da höre ich Stimmen aus … dem Wohnzimmer: Herzstück des Hauses und Treffpunkt für alle Gäste, wie ich später erfahre. Hier kann man sich in aller Ruhe nach dem ersten Strandspaziergang einen Kaffee zubereiten oder den Tag bei einem Glas Wein Revue passieren lassen. Vielleicht dabei auch eine Runde in den ordentlich ausgesuchten Büchern versinken oder einfach beim Blick in den Kamin feststellen: hier bin ich richtig!
Wohnen auf Wolke 7
Ich betrete das Zimmer, stelle meine 7 Sachen ab und laufe förmlich auf die Fensterfront zu, ziehe die Vorhänge zur Seite und blicke aufs Meer. Seitlich zwar, aber hej!? Tief einatmen und ganz lange ausatmen: angekommen! Ich öffne die Fenster weit und atme die frische Meeresluft ein, die mir entgegenschlägt. Anschließend schlendere ich wie ein Honigkuchenpferd durch diesen absoluten Wohlfühlraum. Massive Echtholzböden im gesamten Zimmer, belgischer Blaustein im Badezimmer, eine Wandverkleidung aus betagten Hölzern, qualitativ hochwertigste Bettwäsche und hübsches Geschirr in der geräumigen Küche. Hier bleibt wirklich kein Wunsch offen, schon gar nicht für interior-, design- und dekoverrückte Liebhaber wie uns! Ich muss einfach alles anfassen. mich mal kurz aufs bequeme Sofa setzen und mich sammeln. So viel Stilgefühl! Es ist einfach zu schön und wenn sich der Urlauber hier nicht wohl fühlt, weiß ich auch nicht weiter.
Von Beginn an herrscht eine wunderbar herzliche und lustige Atmosphäre.
Ich freue mich so auf die kommenden Tage, ich kann es gar nicht Worte fassen.
Also: wie geht es morgen weiter?
Kleines Reisetagebuch: Tag 1
Nach einem fantastischen Frühstück im Hotel „Seesteg“ geht es mit dem gesamten Trupp aufs Fahrrad. Die Räder könnt ihr euch für euren Aufenthalt direkt am Inselloft leihen – bequemer geht es wohl kaum.
Jens erzählt uns viele Geschichten über die einzelnen Hotspots, die wir während der Radtour besuchen. Wir saugen alle Hintergrund-Informationen mit gleicher Begeisterung auf , mit der er sie erzählt. Wir erfahren eine Menge über die Insel und die zahlreichen Projekte, die er gemeinsam mit seinem Bruder Marc in den letzten Jahrzehnten umgesetzt hat, um die Insel für den Tourismus, aber auch für die Einheimischen noch attraktiver zu gestalten.
Neben den Hotels
Seesteg Seesteg Norderney
Haus am Meer Haus am Meer
Inselloft Inselloft
und neuerdings dem wundervollen Hotel Haus Norderney , das in einer denkmalgeschützten Jugendstilvilla untergebracht ist, haben die Brüder die Milchbar Milchbar Norderney mit viel Stil und dem üblichen Understatement restauriert.
Mittlerweile hat sich die Milchbar als absoluter Publikumsmagnet bei Jung und Alt entwickelt (vor allen Dingen bei Sonnenuntergang). Man bekommt dort übrigens Milchreis statt Hummer – die Gäste lieben es! Immer wieder legen tolle Musiker und Dj’s auf und machen diese Sunset-Location zu einem ganz besonderen Ort.
Weitere Projekte:
…die die beiden Brüder umgesetzt haben:
- Aus dem seinerzeit verfallenen Badehaus ist ein wunderschönes und preisgekröntes Thalasso-Bad geworden.
- Das sogenannte Conversationshaus wurde modern und dennoch gemütlich umgestaltet und ist heute erste Anlaufstelle für Touristen. Zudem beherbergt es eine der schönsten Bibliotheken, die ich je gesehen habe. Hier können sich die Gäste in einem wunderschönen Ambiente die passende Lektüre für die schönste Zeit des Jahres ausleihen.
Wir schnappen uns ein liebevoll zusammengestelltes (und wohlschmeckendes) Picknick, suchen uns ein ruhiges Plätzchen hinter dem Haus von Besitzer Matthias und genießen bei einem Schluck alkoholfreiem Champagner (eine Kreation mit gebrannter Birne – richtig lecker!) den Blick aufs Meer. Besser geht es nicht!
Vor allem der eigene Designshop im Inselloft hat es mir angetan. Wunderschöne Produkte von teilweise kleinen und außergewöhnlich tollen Labels, die auch mir gänzlich neu sind. Außerdem könnt ihr dort, wie bereits erwähnt, die hübschen „handmade“ Schlüsselanhänger einer Mitarbeiterin erwerben. Ratet, wer sich gleich einen Anhänger gesichert hat;-)
Ein Abend voller Genüsse
Abends verabreden wir uns mit den Brüdern Marc und Jens Brune im Restaurant des Relais und Château Hotels Seesteg zum Essen. Das Restaurant mit Show-Küche ist Träger des beliebten Michelin Sterns. Optisch und geschmacklich bleiben hier aber auch wirklich keine Wünschen offen.
Bevor wir uns zum Essen an einen der schön gedeckten Tische setzen, erzählen uns Jens und Marc noch ein paar Geschichten zur Entstehung des Hotels. Für mich als Interiorverrückte ist dieses Restaurant ein absolutes Highlight: mit ganz wenigen Naturmaterialien wie Holz, Leinen oder Kalksandstein schafft der Seesteg ein heimeliges und unaufgeregt stilvolles Ambiente. Man findet dort Gervasoni Sofas vor dem mittig platzierten Kamin, der den Loungebereich optisch vom Restaurant trennt. Wir schweben auf massiven überlangen Eichenholzdielen und bestaunen das alte Klinkergemäuer. In jeder Ecke finde ich ein anderes Highlight, welches mein Interiorherz schneller schlagen lässt.
Und dann ist da noch dieser Blick nach draußen: durch das extra erhöhte Niveau der Böden sowohl auf der Terrasse als auch im Inneren sitzt man quasi direkt am Meer. Auch hier wurde definitiv nichts dem Zufall überlassen und ich bin immer wieder entzückt, mit welcher Lässigkeit hier Luxus gelebt wird. Denn wir sind uns einig: das Restaurant Seesteg ist das exklusivste Restaurant auf Norderney – lässig deshalb, da sich hier niemand daran stört, wenn man mit Chino und Sneaker zum Essen erscheint. Understatement par excellence. Das schafft nicht jede Location im Sternesegment.
Infinity Pool an der Nordsee?
Apropos Luxus: schon jemand solch einen Infinity-Pool mit freiem Blick auf die Nordsee gesehen? Was das Restaurant mit „live-cooking“ area im Erdgeschoss verspricht, hält das zugehörige Hotel Seesteg auf dem Dach des Hauses: eine 25 Meter ganzjährig beheizte „Badewanne“ die mittlerweile weit über Norderneys Grenzen hinweg bekannt ist. Was hält euch noch auf?
So schön war der zweite Abend. Inklusive “Absacker” auf der Terrasse bei schönstem Sonnenuntergang im Strandkorb und ruhiger Chillout-Musik, die von der nahen Milchbar erklingt.
Was am nächsten Tage folgen sollte: glaubt mir niemand… aber lest selbst!
Kleines Reisetagebuch: Tag 2
Radeln war gestern, heute gehts zu Wasser und in die Luft. Glaubt ihr nicht? Hätte mir das jemand noch vor ein paar Jahren gesagt: ich hätte es ebenso wenig geglaubt!
Womit startet also ein besonders schöner Tag (außer natürlich mit dem Aufwachen im schönsten Hotel am Platze)? Genau, mit einem ausgiebigen Frühstücks-Buffett im „Esszimmer“. In der offenen Küche wird alles so hübsch angericht und die Auswahl ist so groß, dass man sich nur schwer entscheiden kann!
Bevor ich über Obst, Müsli und Semmeln herfalle, muss ich mich aber erst einmal der detailverliebten Raumgestaltung widmen. Mittig findet man einen riesigen Esstisch älteren Semesters, umgeben von einem gekonnten, teils modernen Stuhlmix und einer kleinen Schar an Industrieleuchten. Alles wirkt so zufällig… und genau das macht den Stil des gesamten Hauses aus.
Zu Wasser und in der Luft – Norderney mal anders
Nach dem Frühstück teilen wir uns in zwei Gruppen auf. Ich fahre voller Vorfreude mit Jens und den Mädels zum Hafen, wo uns der sympathische Sid bereits mit bester Laune erwartet. Sid hat vor vielen Jahren die Segelschule Norderney gekauft und weiter aufgebaut. Bevor wir schon bald breit grinsend den sicheren Hafen verlassen, legen wir uns galant unsere Sicherheitswesten an.
Vom Wasser aus sieht die Welt einfach anders, fast noch schöner aus. Obwohl ich anfänglich ein wenig “Angst” hatte, seekrank zu werden, habe ich mich (medikamentös) gut vorbereitet auf den Segeltörn eingelassen. Und ich bin sehr froh darüber, denn es war einmal mehr eine richtig tolle Erfahrung, die in Erinnerung bleiben wird.
Wir fahren zum Flughafen Norderney und lernen Luca kennen. Luca ist IT-Mitarbeiter der Brune Company und steckt zudem mitten in der Kommissaren-Ausbildung.
Heute aber ist der so sympathische, witzige und herzliche Luca unser Pilot. Wer hätte gedacht, dass ich das einmal sagen werde: ich konnte kaum erwarten in die eigens für uns gecharterte Piper zu steigen und abzuheben.
Wir bestaunen das schöne Norderney von oben und fliegen weiter über die Nachbarinseln.
DANKE für dieses unglaubliche Erlebnis. Das war sicherlich nicht mein letzter „Propeller-Flug“!
Abends sind wir wieder alle vereint und lassen den Tag gemütllich ausklingen. Wir tauschen uns über die tollen Erlebnisse und deren unterschiedliche Wahrnehmung aus. Währenddessen genießen wir erneut die erlesenen Speisen und den besten Wein im Restaurant Seesteg. Kann ein solch ereignisreicher Tag schöner enden?
Kleines Reisetagebuch: Abreisetag
Ich bin ein wenig wehmütig als ich morgens in meinem Zimmer mit Ausblick aufwache und Abschied nehmen muss.
Von ganz lieben Menschen, von dieser besonderen Atmosphäre und dieser wunderschönen Nordseeinsel, die sich so schnell in mein Herz geschlichen hat.
Danke an Regine von der PR-Agentur “Die Schneiderei” Berlin, an Marc und Jens Brune und an alle „Mitwirkenden“ und natürlich auch meine „Mitreisenden“ für diese schönen Tage.
Danke Gigi für deinen grenzenlosen Humor und deine liebevolle Art – das mit uns ging ja schnell ;-))
TIPP: Falls ihr noch einen Bericht aus Sicht eines großartigen Foodies und Reisebloggers lesen möchtet, dann geht es hier entlang: Ein perfektes Wochenende auf Norderney
Ohne euch wäre mir Vieles entgangen: viele Freuden- und Lachtränen, aber auch viele tiefe Gespräche auf Augenhöhe. Ohne euch hätte das Essen nur halb so gut geschmeckt und der Aperol nur halbe Wirkung gezeigt;-)
Zum Schluß noch etwas zum Schmunzeln:
„Friesisch für Anfänger“
Elführtje: Teepause um 11 Uhr
Fuulpuup: Klugscheißer
Bölken: Schreien
Äten: Essen
Anfründjen: Anfreunden
Fiepster: kleiner Mann
Holl di munter: Bleib gesund!
Pliertje: Heulsuse
Zuckersnuut: Leckermaul
Ich hoffe, euch hat mein kleines Reisetagebuch gefallen. Und ich konnte euch motivieren, mal wieder (oder wie ich erstmalig) diese wunderschöne Insel auf eigene Faust zu erkunden.
Ich freue mich über euer Feedback in den Kommentaren.
Für alle Fans von Audio, respektive Fotos: auf meinem Instagram Account findet ihr weitere Eindrücke im Story Highlight „ Norderney“: mikaswohnsinn
Tschüüs!
Eure Miri
Hach sieht das toll aus🤩 werde ich mir merken! Danke für den Reisebericht😘😘
das freut mich sehr liebe Nadja! Ganz liebe Grüße zu dir!!!
Oh wie schön, danke für Deinen tollen Reisebericht. Wir sind auch einmal im Jahr auf Norderney. Neben Meer, Luft und Co. mag ich im Besonderen – winters wie sommers – das tolle Ambiente in der Bibliothek im Conversationshaus. Nicht nur ausleihen ist möglich, auch dort zwischen den Büchern und der sehr ansprechenden Ausstattung zu lesen ist sehr erholsam. Liebe Grüße, Sandra
Das stimmt. Den Raum haben die beiden auch schön umgestaltet. Eine herrliche Atmosphäre und Stille. Danke dir fürs Lesen! LG